Editorial: Unvergänglich

Am Ende des Kirchenjahres beginnt ein neuer Zyklus, der uns die Vergänglichkeit unserer Existenz und gleichzeitig die Geburt eines Kindes vor Augen führt. Tod und Leben, ein ständiger Kreislauf, der das Kirchenjahr durchzieht und uns an die unaufhörliche Wiederkehr des Lebens erinnert. Doch das Kirchenjahr hat auch die Fähigkeit, unsere menschliche Erfahrung in vielerlei Hinsicht herauszufordern.

Vom rein menschlichen Standpunkt aus betrachtet, markiert der Tod das endgültige Ende eines Menschen in dieser Welt. Wenn jemand von uns geht, verabschieden wir uns von ihm, und in dieser Welt werden wir ihn nie wiedersehen. Aber das Ende des Kirchenjahres führt uns zu einem neuen Anfang, einem Neuanfang mit Jesus Christus.

Jesus tritt ein und durchbricht die düstere Hoffnungslosigkeit, die der Tod normalerweise für uns Menschen bedeutet. In einer bewegenden Szene fragt Jesus seine Jünger, ob auch sie ihn verlassen wollen, und Petrus antwortet mit tiefem Glauben: „Herr, zu wem sollten wir denn gehen? Du sprichst Worte, die ewiges Leben schenken.“ (Johannes 6,68).

Dieser Petrus, der diese mutigen Worte spricht, verfasst am Ende seines eigenen Lebens Worte von großer Tiefe:

„Ihr seid doch neu geboren worden – nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen: durch das Wort Gottes, das lebendig ist und für immer bleibt. Denn es heißt: ‚Alle Menschen sind wie Gras. Und ihre ganze Herrlichkeit ist wie eine Wiesenblume. Das Gras verdorrt und die Blume verwelkt. Aber das Wort des Herrn bleibt für alle Zeit.‘ Es ist dieses Wort, das euch als Gute Nachricht verkündet worden ist.“ (1. Petrus 1,23-25).

Petrus selbst hat erlebt, wie Jesus die Macht des Todes, der Vergänglichkeit und der Hoffnungslosigkeit überwunden hat. Er war Zeuge von Jesu Kreuzigung und Auferstehung. Diese Erfahrungen gaben ihm und den anderen Jüngern neuen Mut und neue Kraft. Sie wurden von Jesus in die Welt gesandt, um die frohe Botschaft zu verkünden: Das Leben ist nicht hoffnungslos, der Tod ist nicht das Ende. Es gibt mehr, als nur das Grab!

Dies ist keine bloße Trostbotschaft für schwerwiegende Zeiten. Unser Leben hat Sinn und Ziel, das über den Tod hinausreicht. Was wir tun und wie wir leben, besitzt Bedeutung über unseren physischen Tod hinaus. Dieses Wissen kann uns die Kraft verleihen, unser von Gott geschenktes Leben mit neuem Elan und Entschlossenheit anzugehen und zu gestalten.


Dieser Text erschien im Gemeindebrief für die Monate Oktober – November 2023 der EFG Augustfehn.