Editorial: Der Sohn Gottes

Im Jahr 27. v.Chr. begann eine Epoche in der Geschichte des römischen Reiches, die man nachträglich als Pax Romana bezeichnet, als römischen Frieden. Dieser römische Frieden hält ungefähr 200-250 Jahre an. So eine lange Zeit des inneren Friedens kannten die Völker, die zum römischen Reich gehörten, bisher nicht. 

Diese Zeit des Friedens wird allgemein mit dem Namen einer Person verbunden. Manche benennen diese lange Friedenszeit auch direkt nach ihm: Pax Augustana, der „Friede des Augustus“. 

Augustus war der Adoptivsohn von Julius Caesar, der 44 v.Chr. ermordet worden ist. Nach dessen Ermordung hat Augustus sich immer größere Macht gesichert, bis er sich ungefähr 30 v.Chr. die alleinige Macht im römischen Reich gesichert hatte. 

Augustus wurden im Laufe seines Lebens und danach viele Titel und Ehrennamen zugesprochen. Einer dieser vielen Titel lautet:  Divi filius – der Sohn Gottes. Diesen Titel hat er erhalten, weil sein Adoptivvater Julius Caesar bald nach seinem Tod in den Stand eines Gottes erhoben wurde. Und als sein Adoptivsohn war Augustus demnach eben der – Sohn Gottes.

Knapp 20 Jahre später wird ein anderer Sohn geboren. Ganz unscheinbar. Ohne Glanz, ohne Gloria, ohne Aufsehen. Zu dieser regiert Augustus immer noch in Rom. Er bekommt nichts davon mit, dass da in Betlehem, in der Problem-Provinz Judäa ein anderer Divi filius geboren wurde: Jesus Christus. 

War Augustus der Sohn eines normalen Menschen, den man einfach zum Gott erklärt hat, so war Jesus tatsächlich der Sohn des einen, wahren, lebendigen Gottes. 

Augustus brachte dem römischen Reich einen Frieden, der erkauft war mit Unterdrückung, Gewalt, Einschüchterung und Korruption. Und auch wenn dieser Friede lange anhielt, ist er irgendwann doch zu Ende gegangen. 

Jesus Christus hat 15 Jahre nach dem Tod Augustus den Weg zu einem ganz anderen Frieden geebnet. Dieser Friede basiert nicht auf Macht, sondern auf Demut. Dieser Friede wird nicht mit Gewalt errungen, sondern mit Sanftmut. Dieser Friede schüchtert nicht ein, sondern stärkt und ermutigt. Diesen Frieden kann man nicht kaufen, sondern nur geschenkt bekommen. Und dieser Friede hat Bestand bis in alle Ewigkeit.

Joh 14,27 Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.

Mit Jesus Christus ist dieser neue Friede angebrochen. Und mit Blick auf die anstehende Weihnachtszeit wünsche ich dir, dass dieser Friede auch in deinem Leben anbricht.


Brief-20NovDezJan