Editorial: Vom Himmel hoch

Wenn man Nachts bei klarem Himmel draußen nach oben schaut, dann scheinen uns von dort Lichter entgegen. Manche klein und blaß, andere funkelnd und manche groß und hell. Manche dieser hellen Lichter sind es Wert, genauer betrachtet zu werden.

Vor einem Jahr bin ich unter die Hobby-Astronomen gegangen. Meine Kinder unter ich haben für ein Teleskop gespart. Davon hatte ich schon lange geträumt. Dann war es endlich so weit: Wir haben das Teleskop aufgebaut. Zuerst war der Mond dran – den kann zum Glück nur schwer verfehlen. Dann haben wir uns den Mars angeschaut. Und irgendwann haben wir uns dann zwei der größeren Lichter angeschaut: Jupiter und Saturn.
Beim Saturn konnten wir die Ringe erkennen. Beim Jupiter konnte man die vier größten Monde als helle Punkte erkennen und bei guter Sicht auch die Wolkenbänder auf dem Planeten.

Auch wenn diese Planeten durch das Teleskop so klein wirken, sind sie unglaublich große Giganten. Jupiter ist 11 mal so groß wie die Erde und Saturn immer noch 8-9 mal so groß. Diese Zahlen sind für uns nur schwer zu erfassen.

Durch das Teleskop zu schauen und diese Giganten dort in der Dunkelheit des Weltraums zu sehen, ist eine unglaubliche und faszinierende Erfahrung.

So groß wie Jupiter und Saturn sind, sind sie im Vergleich zur Sonne nur Zwerge. Und die Sonne ist im Vergleich zu vielen tausenden und abertausenden von anderen Sonnen nur ein Winzling.

Ehrfurcht ergreift mich aber, wenn ich daran denke, wer diese unvorstellbar vielen und großen Himmelskörper mit seinem mächtigen Wort ins Dasein gerufen hat.

Vielleicht hat David auch im Freien unterm Himmelszelt gesessen und zu den Sternen aufgeschaut, als er die Idee für Psalm 19 erhalten hat:

Ps 19,2 Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes, vom Werk seiner Hände kündet das Firmament.

Noch mehr Ehrfurcht ergreift mich, wenn ich mir dann bewusst mache, dass dieser große Gott, der das alles erschaffen und geformt hat, damals in Betlehem ein kleines Baby geworden ist. Gott ist für uns Menschen einen ganz weiten Weg gegangen. Daran dürfen wir uns in der vor uns liegenden Weihnachtszeit erinnern.

Und wenn die großen hellen Sterne und Planeten am Himmel leuchten, dürfen wir darauf hinweisen, dass der große und mächtige Gott, der das alles erschaffen hat, sich aus Liebe zu uns klein und schwach gemacht und uns Menschen in Jesus Christus ganz nah gekommen ist.

Gesegnete Weihnachten
Karl Karzelek


Dieser Text erschien im Gemeindebrief für die Monate Dezember 2021 – Februar 2022 der EFG Augustfehn.