Editorial: Weiß wie Schnee

Als ich heute – an dem Tag, als ich das Editorial geschrieben habe – auf dem Weg zum Büro war, bin ich durch den frischen Schnee gestapft. Auch wenn ich nicht der größte Schneefreund bin, muss ich zugeben, dass eine frisch eingeschneite Landschaft ein schöner Anblick sein kann – zumindest bis man zur Schneeschippe greifen muss, um das alles zur Seite zu schieben.

Aber schon nach kurzer Zeit sieht man, wie der Schnee sich an vielen Stellen verändert. Aus weißem Schnee wird im Laufe der Zeit braune Schneepampe. Das ist der natürliche Lauf vieler Dinge, nicht nur beim Schnee. Von alleine sauber wird selten etwas – von alleine dreckig werden ist bedeutend einfacher.

Sauber wird auch unser Leben nicht von alleine. Das ist die traurige Realität. Wir sind nicht machtlos, wir haben die Freiheit Entscheidungen zu treffen. Aber am Ende werden wir zugeben müssen: Es ist sehr anstrengend, in jeder Situation gute und weise Entscheidungen zu treffen.
Viel schneller passiert es, dass wir schlechte oder böse Entscheidungen treffen. Hier ein falsches Wort, dort eine egoistische Entscheidung, mal aus Versehen, oft aber auch mit Absicht. Wenn wir ehrlich mit uns selbst sind, dann müssen wir zugeben, dass wir selbst bei guten Absichten dennoch schlechte oder sogar böse Entscheidungen treffen.

Das hat schon Paulus gewusst. Er beschreibt es ganz offen und ehrlich:

„Röm. 7,14 Wir wissen ja: Das Gesetz ist vom Geist Gottes bestimmt. Ich dagegen bin als Mensch ganz von meiner irdischen Gesinnung bestimmt. Ich bin mit Haut und Haaren an die Sünde verkauft. 15 Ja, wie ich handle, ist mir unbegreiflich. Denn ich tue nicht das, was ich eigentlich will. Sondern ich tue das, was ich verabscheue.“

Was ist aber die Lösung in dieser Situation? Wenn wir unser Leben nicht alleine sauber bekommen, brauchen wir Hilfe von außen. Wo kommt diese Hilfe aber her? Gott selbst gibt uns durch den Propheten Jesaja den Hinweis:

Jesaja 1,18 »Auch wenn eure Sünden scharlachrot sind, können sie weiß werden wie Schnee. Und wenn sie purpurrot sind, können sie weiß werden wie Wolle.“

Das ist nicht uns eigenes Werk, nichts, was wir selbst tun können. Es ist ein Geschenk, dass wir wieder „sauber“ werden dürfen. Zur Osterzeit erinnern wir uns daran, dass Jesus Christus uns durch seinen Tod die Möglichkeit geschenkt hat, unser durch Sünde und Schuld beschmutztes Leben wieder sauber zu bekommen. Alles, was wir dafür tun müssen, ist es, genau das zu glauben und dankbar anzunehmen.

Das Editorial wurde im Gemeindebrief für die Monate März-April-Mail 2021 der EFG Augustfehn veröffentlicht.


Brief-21Maerz-Mai