„Denn wir haben hier keine Stadt, die bestehen bleibt.
Wir suchen vielmehr nach der zukünftigen Stadt.“ (Hebräer 13,14)
175 Jahre Augustfehn – das ist mehr als eine Zahl. Es ist eine Geschichte von Mut, Entbehrung und Ausdauer. Als vor eineinhalb Jahrhunderten die ersten Siedler hierherkamen, war der Boden sumpfig, der Alltag hart – und die Zukunft ungewiss. Die ersten, die hier ankamen, wussten: Was wir hier erbauen, tun wir nicht für uns selbst, sondern für die, die nach uns kommen werden. Es gibt den dazu passenden Ausspruch: „Dem Ersten der Tod, dem Zweiten die Not, dem Dritten das Brot.“
Mit Spaten, Schaufel und viel Hoffnung legten sie Gräben an, trockneten das Land und schufen Raum zum Leben. Unser Ort ist gewissermaßen „auf Wasser gebaut“ – aber nicht auf Sand.
Wenn wir heute hier leben, arbeiten, beten und feiern, dann stehen wir auf dem, was andere vor uns mühsam vorbereitet haben. Das erfüllt uns mit Dankbarkeit – und es erinnert uns daran, was auch unser Glaube uns lehrt: Unser Leben ist ein Weg durch schwieriges Gelände, nicht immer bequem, oft herausfordernd. Und doch: Wir gehen diesen Weg nicht allein.
Das trifft auch auf unsere Gemeinde zu, die in diesem Jahr 160 alt wird: wir stehen auf den Schultern unserer Glaubensvorfahren, mit allem, was sie im Glauben begonnen und mit Hoffnung ertragen haben.
Der Hebräerbrief erinnert uns daran, dass wir als Christen nie ganz ankommen in dieser Welt. Wir bleiben unterwegs – nicht rastlos, aber erwartungsvoll. Unsere wahre Heimat ist nicht hier im Irdischen, sondern bei Gott. Und trotzdem: Gerade weil wir wissen, dass diese Welt nicht alles ist, können wir mit umso größerer Liebe, Hoffnung und Ausdauer in unsere Umgebung investieren.
Wir sind gesandt – auch nach Augustfehn. Als Christen dürfen wir mitbauen: nicht mehr an Kanälen und Wegen, sondern an Beziehungen, Vertrauen, Versöhnung. Als Gemeinde wollen wir segnend, dienend und hoffnungsvoll in diesem Ort leben – gerade auch im Jubiläumsjahr. Und wir wollen weiter an dem Festhalten, was unser Auftrag war und bleibt: Die Menschen in unserem Umfeld mit Jesus bekannt machen.
So dürfen wir in diesem Jahr ganz besonders dankbar sein für den Ort, in dem wir leben. Und gleichzeitig dürfen wir uns freuen, dass wir eine viel größere Hoffnung vor uns haben, weil unser Weg mit Jesus uns in die bleibende Gegenwart Gottes führen wird.
Dieses Editorial ist aus dem aktuellen Gemeindebrief. Du findest unsere aktuellsten Gemeindebriefe immer hier: https://www.efg-augustfehn.de/medien/gemeindebrief/