Editorial: Leben aus der Quelle

Offb 21,6 Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Wer durstig ist, den werde ich umsonst aus der Quelle trinken lassen, aus der das Wasser des Lebens strömt.

Das ist die Jahreslosung für 2018. Dieser Vers stammt aus dem vorletzten Kapitel der Offenbarung. In diesem Kapitel finden wir den Höhepunkt der ganzen Zukunftsschau von Johannes. Er sieht die Neuerschaffung der Welt ganz nach Gottes Vorstellung. In Vers 5 spricht Gott vom Thron aus „Ich mache alles neu!“. Gott hat die Welt in ihrer ursprünglichen Form erschaffen und er wird die Welt in der Zukunft grundlegend erneuern.
Aus Kol 1,16 sehen wir, dass Jesus selbst an der Schöpfung beteiligt gewesen ist: „Durch ihn wurde alles erschaffen“. In der Jahreslosung nun finden wir eine Sprache vor, die direkt auf Jesus verweist. In Offb 1,17 sagt Jesus über sich, dass er der Erste (Alpha - der erste Buchstabe des griechischen Alphabets) und der Letzte (Omega - der letzte Buchstabe) ist. Und bei der Begegnung mit der Frau am Jakobsbrunnen verspricht Jesus, dass er Wasser des ewigen Lebens geben kann (Joh 4,10-14).

Diese enge sprachliche Verbindung zwischen Gott Vater und Jesus Christus bei der Neuerschaffung der Welt ist bewusst gewählt. Denn das Fundament dieser neuen Welt, die Johannes in Offb 21 beschreibt, ist das, was Jesus durch sein Leben und sein Sterben für uns getan hat. Nur weil Jesus Mensch geworden ist und durch sein Leben einen neuen Weg aufgezeigt hat; und nur weil er dann bereit war, sich nicht an sein Leben zu klammern, sondern es für uns am Kreuz freiwillig herzugeben, können wir auf eine Zukunft hoffen, die Leben im Überfluss enthält, und zwar ohne die dunklen Seiten des Lebens, die für uns gegenwärtig zum Leben dazu gehören.

Damit können wir eine direkte Linie ziehen zwischen der Jahreslosung und Weihnachten: Das neue Leben in seiner ganzen Schönheit steht als eine Zusage Gottes vor uns. Aber der Grundstein für diese herrliche Zukunft wurde in einer Krippe in Betlehem gelegt, von der Welt unbemerkt, tief in der Provinz.

Was unscheinbar beginnt, kann am Ende überragend und großartig werden. Und wir dürfen Anteil haben an dieser großartigen Zukunft. Gott schenkt uns das Wasser des Lebens umsonst. Das gilt dem, der „durstig ist“; dem also, der sich nach mehr im Leben sehnt und mit diesem Wunsch nach einem erfüllten Leben zu Gott kommt, der Quelle des Lebens.